In nur wenigen Biografien manifestiert sich die Steubensche Offizierstradition, verbunden mit preußischer Pflichtethik so nachhaltig wie in der des Generals Cuno Arndt von Steuben.

Als ältester Sohn des Königlich-preußischen Generalmajors Gottlieb Arndt von Steuben und seiner Gemahlin Julie Antoinette von Tschirschky und Boegendorff wird er am 9. April 1855 in Eisenach geboren. Schon im zarten Alter von 13 Jahren erfolgt seine Aufnahme in die Kadettenschule Oranienstein, am 23. April 1874 wird er im Füsilier-Regiment Nr. 39 zum Seconde-Lieutenant befördert. Fünf Jahre später, am 27. September 1879, vermählt er sich in Düsseldorf mit Martha Wilhelmine Franziska Wesener - jüngste Tochter seines damaligen Regimentskommandeurs Oberst Christian Wesener.

Die Abkommandierung an die Königlich-preußische Kriegsakademie zu Berlin zehn Jahre später stellt die Weichen für Cuno Arndt von Steubens militärische Bilderbuch-Karriere: Nach einjähriger Verwendung als Bataillonskommandeur im Rang eines Majors wird er am 14. September 1900 an der kaiserlichen Offiziersschule zum Militärlehrer ernannt. Bereits zwei Jahre später avanciert er zum Abteilungschef im Großen Generalstab, wo ihm als Oberst auch die Durchführung der kaiserlichen Manöver obliegt.

Seiner Beförderung zum Generalmajor am 27. Januar 1908 folgt drei Monate später die Berufung zum Oberquartiermeister durch Generalstabschef Werner von Moltke. Seine Majestät Kaiser Wilhelm II. ernennt den Generalleutnant am 4. September 1913 schließlich zum Direktor der Berliner Kriegsakademie. Nach der Mobilmachung und der Beförderung zum General der Infanterie wechselt Steuben drei Wochen nach Ausbruch des 1. Weltkriegs als Truppenkommandeur an die Westfront. Es folgen Kriegseinsätze bei Neufchateau, Tremblois und Charignon, die Teilnahme an der Herbstschlacht in der Champagne (1915) und den Kämpfen vor Verdun (1916). Als Kommandierender General des XVIII. Reservekorps übernimmt Steuben ein Jahr später auch den Oberbefehl der 11. Armee in Mazedonien - als Nachfolger von Generalfeldmarschall August von Mackensen. Nach Kriegsende erfolgt am 31. Januar 1919 der Abschied aus dem aktiven militärischen Dienst.


Zahlreiche Ehrungen begleiten seinen Werdegang: Seine militärtheoretischen Leistungen werden mit dem Titel "Dr. phil. hc." gewürdigt. Für seine Fronteinsätze wird er unter anderem mit dem Orden "Pour Le Merite" ausgezeichnet. Nach seinem Tod (14. Januar 1935) findet der hochdekorierte Offizier seine letzte Ruhestätte auf Invalidenfriedhof in Berlin.

Auch seine drei Brüder bekleideten hohe militärische Positionen: Berndt Anton (1856-1930) als Oberst, Ernst Arndt (1871-1938) als Oberstleutnant, Anton Ludwig (1858-1928) als Generalmajor (u. a. Kommandeur des Kadettenhauses in Plön, Direktor des Großen Militär-Waisenhauses zu Potsdam und Schloß Pretsch).

Arndt (1881-1940), einziger Sohn des Generals Cuno Arndt von Steuben, schlug ebenfalls die Offizierslaufbahn ein: Er wurde Adjudant des preußischen Kriegsministers Erich von Falkenhayn, diente später als Generalstabsoffizer in der 1. Königlichen Gardedivision.



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